Miete vs. Eigentum - eine persönliche Geschichte

Miete vs. Eigentum – eine persönliche Geschichte

Spätestens wenn ein Umzug in naher Zukunft ansteht, stellen sich viele Menschen die Frage, ob sie weiter zur Miete wohnen wollen, oder ob jetzt der richtige Moment ist doch eine Immobilie zu kaufen.

Eine allgemein gültige Antwort auf diese Frage gibt es nicht. Beides hat Vor- & Nachteile die es gegeneinander abzuwägen gilt.

Bis Ende 20 bin ich selber alle 1 bis 2 Jahre umgezogen. Eigentlich ganz normal: am Anfang des Berufslebens wechselt man sowohl den Arbeitgeber als auch den Lebensabschnittsgefährten öfter, als in den darauf folgenden Jahren. Da macht Eigentum in jungen Jahren wenig Sinn.

Ende 20 habe ich mich dann aber doch entschlossen, meine erste kleine Eigentumswohnung zu kaufen. Die typische Singlewohnung, groß genug um Besuch zu empfangen, aber für eine Familie definitiv zu klein. Aber da war ich auch noch überzeugter Single.

Es kam, wie es kommen musste: nach relativ kurzer Zeit fand sich doch eine Partnerin, die partout bei mir einziehen wollte. Einige Zeit später haben wir geheiratet und dann kam natürlich ein gewolltes, aber nicht bewusst geplantes Kind dazu. Nun stand ich also wieder vor der Frage: Umzug muss sein, aber zurück in die Miete ? Und dann eine 3-Zimmer Wohnung oder doch besser eine 4-Zimmer Wohnung, denn wenn Kind Nummer 2 kommen sollte, wäre die 3-Zimmer Wohnung bald wieder zu klein. Und was machen mit der Eigentumswohnung? Vermieten oder verkaufen ?

Die letzte Frage war schnell beantwortet. Die Eigentumswohnung konnte ich mit einem ordentlichen Gewinn verkaufen, obwohl die 10 Jahre Zinsbindung noch nicht abgelaufen waren und die Bank eine nicht unerhebliche Vorfälligkeit in Rechnung gestellt hat.

Doch etwas bezahlbares gefunden?

Und dann hatte ich das Glück, einen bezahlbaren Bauplatz am Stadtrand zu finden und habe das Haus erst einmal so geplant und gebaut, dass wir im Erdgeschoss genug Platz für eine kleine Familie hatten. Aus Kostengründen blieb das Dachgeschoss erst einmal Ausbaureserve für ein evtl. noch kommendes 2. oder 3. Kind. Kind Nummer 2 und 3 kamen dann auch im Abstand von 2 Jahren, so dass ich das Dachgeschoss Stück für Stück ausbauen konnte.

Jetzt sind 20 Jahre vergangen, Kind Nummer 1 ist vor 1 Jahr ausgezogen und Nummer 2 und 3 werden wohl auch in den nächsten 2 Jahren auf eigenen Füßen stehen. Jetzt stehe ich also wieder vor der Frage: eigentlich ist das Haus dann zu groß für 2 Personen, wir gehen allmählich aber sicher auf die 60 zu und da fragt man sich auch, ob man das alles noch braucht.

Sicher könnte ich das Haus jetzt mit einem sehr guten Gewinn verkaufen, aber auf der anderen Seite sind kleinere Immobilien auch deutlich teurer geworden als vor 20 Jahren. Und zurück in die Miete ? Nicht mehr selber entscheiden können, ob man eine Wand versetzt, abreißt oder neu baut ? Die Heizung wird nicht richtig warm und der Vermieter kümmert sich nicht ? Nein, das muss nicht sein….

Also gehen die Gedanken doch wieder zurück, möglichst nichts zu verändern, zumindest die nächsten 10 Jahre nicht. Die Tür in das Dachgeschoss kann man einfach abschließen. Dann muss ich da nur 1 mal im Monat nach dem rechten sehen. Und wenn eines der Kinder doch wieder zurück zu Mama und Papa möchte oder muss ? Dann ist der Platz eben da.

Für mich persönlich kann ich sagen, dass der Schritt (eigentlich waren es ja 2 Schritte) zum Eigentum der richtige war. Aber es hätte auch anders laufen können. Wenn wir uns nach 2 Jahren Ehe mit 1 Kind wieder hätten scheiden lassen, wäre die Geschichte wohl anders ausgegangen.

Zusammenfassend möchte ich sagen:

Ein Umzug von der einen in die andere Mietwohnung ist häufig einfacher als den Wohnort als Eigentümer zu wechseln. Aber es gibt auch Regionen wie Hamburg, München oder Berlin wo es sehr schwer ist eine Mietwohnung zu bekommen. Aber mit Eigentum bindet man sich auch in der Regel für einen längeren Zeitraum. Doch alle 10 Jahre können die Karten neu gemischt werden, in der Regel ohne Verlust, meistens sogar mit Gewinn, denn statt den Vermieter zu finanzieren hat man ja schon 10 Jahre lang einen Teil seiner eigenen Immobilie bezahlt.

Und vor Mietsteigerungen ist man als Eigentümer je nach Finanzierungsmodell auch 10 bis 40 Jahre geschützt ! Dafür muss man Reparaturen selber bezahlen und dafür Rücklagen bilden. Aber im Endeffekt bezahle ich die Reparaturen als Mieter auch selber: monatlich über die Miete, denn das hat der Vermieter natürlich einkalkuliert.

Stellt sich also die Frage der monatlichen Kosten. Wenn ich statt 800 € Kaltmiete für 800 € inkl. Tilgung finanzieren kann, würde ich kaufen. Ein paar Euro mehr würde ich auch für die eigene Freiheit investieren. Aber es muss halt immer in das Budget passen.

Im Endeffekt, muss jeder die Entscheidung Eigentum oder Miete für sich selber treffen. Wenn ich jung bin und in den nächsten Jahren noch viele Veränderungen anstehen, ist der Schritt in das Eigentum sehr sorgfältig abzuwägen. Je sicherer ich meine Zukunft langfristig planen kann, umso eher ist der Schritt in das Eigentum die bessere Alternative.

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